Hätte man mal vor einem Jahr auf mich gehört als ich jedem, der es hören wollte (oder auch nicht) gesagt habe, dass das auf absehbare Zeit die einzig brauchbare Lösung sein könnte. Aber nein, man wollte ja unbedingt das Merkel als Kanzlerin.

Bei strahlendem Sonnenschein und sensationellem Wind in meinem Lieblingsostseebad sitze ich drinnen und ärgere mich mit 1&1 und der T-Com rum. Wenigstens trug zumindest der Mann von der Telekom-Hotline zur allgemeinen Erheiterung bei als er meinte, die langsame DSL-Leitung könnte was mit schlechtem Wetter zu tun haben, da sie über Satellitenverbindungen abgewickelt wird. Ich frage mich, ob er sich das selbst ausgedacht hat oder ob das im offiziellen Ausredenkatalog der T-Com steht...

Eigentlich arbeite ich gerade an einer Hausarbeit über die soziale Schichtung in Deutschland. Das Thema ist interessant, durch seine Abstraktheit allerdings relativ trocken. Spannender ist es hingegen, meine Großmutter auf einer Zugfahrt zu begleiten und dabei ihre sozialen Umgangsformen zu beobachten. Sie, die mir schon dutzende Male erklärt hat, dass bei einem Spaziergang der Mann rechts (oder links? Ich vergess es immer wieder!) gehen muss, benimmt sich in einem Zug als wäre sie der einzige Mensch. Sie versperrt den Gang mit ihrer Tasche, legt sich die Plastetüte, in der ihre mitgebrachten Stullen untergebracht waren der Kälte wegen über die Knie und bittet Menschen, die sich erdreistet haben, ihr ein Drittel ihres Platzbedarfs abspenstig zu machen, sich einen anderen Platz zu suchen ("Wenn Sie sich beeilen, bekommen Sie den Platz dort drüben, die steigen bald aus."). Wahrscheinlich tut sie es nur meinetwegen, damit ich meine Ruhe habe und weiter über soziale Schichtung nachdenken kann. Vielleicht wechsle ich auch das Thema…