Richtig(es) Fernsehen?!
Ich sehe ziemlich wenig fern. Es gibt einfach kaum Sendungen, die mich dazu motivieren können, meine Zeit vor dem Fernseher zu verbringen. Die wenigen Sendungen, die ich dann sehe, halte ich allerdings für so herausragend, dass ich überhaupt nicht verstehen kann, warum sie häufig mangels Einschaltquote eingestellt werden.
Am Montag lief auf Fritz vom RBB ein "Bluemoon" zum Thema "Fernsehen". Neben dem von mir hoch geschätzten Moderator Holger Klein gab es einen Gast, der kürzlich das "Fernsehlexikon" geschrieben hat und als Buch mit 1500 Seiten herausgegeben hat. Auch wenn ich bestreiten möchte, dass ein Buch für ein solches Werk das optimale Medium ist (Stichwort Aktualität), so war es doch eine der unterhaltsamsten Sendungen seit langem.
Seit dieser Sendung fühle ich mich verstanden. Ich wusste nicht, dass es noch andere Leute auf dieser Erde gibt, die "Picket Fences" für "unterschätzt" halten. Ich hätte nicht gedacht, dass irgendjemand "Boston Legal" kennt und für so herausragend hält, dass er im öffentlich-rechtlichen Radio auf mehr oder weniger (eher weniger) legale Downloadangebote hinweist. Ich bin froh, dass es Menschen gibt, denen "Six Feet Under" ähnlich nahe ging / geht* wie mir - es gab keine Serie in letzten Jahren, die Alltagssituationen so abstrus und dabei gleichzeitig so realitätsnah dargestellt hat wie SFU. Ich fühle mich gut seit ich weiss, dass man scheinbar auch als Mann "Desperate Housewives" für eine gelungene Serie halten darf. Die Liste lässt sich noch lange fortsetzen: "Malcolm in the Middle", "Simpsons", "Deep Space 9" (insbesondere die letzten Staffeln), "Babylon 5" usw..
Was ich hingegen nicht verstehe: Jeder, der sich ein bißchen mit Fernsehen beschäftigt und des Englischen halbwegs mächtig ist, findet deutsche Syncronisationen entsetzlich. Warum ist es dann nicht möglich, aktuelle Serien im Original zu zeigen - es scheint doch hinreichend großes Interesse da zu sein? Die Antwort ist immer die gleiche: "Die Deutschen wollen das nicht und gucken das nicht". Hat das mal jemand empirisch untersucht? (note to myself: Idee merken für Lehrforschungsprojekt!)
Mein persönliches Fazit dieses Bluemoons: Ich habe den gleichen Fernsehgeschmack wie zwei kluge Leute aus dem Radio. Ich bin nicht allein.
* Ich traue mich nicht, mir die letzten beiden Folgen anzusehen, da ich weiß, dass es danach für immer zu Ende sein wird.
PS: Links folgen in Kürze!
Am Montag lief auf Fritz vom RBB ein "Bluemoon" zum Thema "Fernsehen". Neben dem von mir hoch geschätzten Moderator Holger Klein gab es einen Gast, der kürzlich das "Fernsehlexikon" geschrieben hat und als Buch mit 1500 Seiten herausgegeben hat. Auch wenn ich bestreiten möchte, dass ein Buch für ein solches Werk das optimale Medium ist (Stichwort Aktualität), so war es doch eine der unterhaltsamsten Sendungen seit langem.
Seit dieser Sendung fühle ich mich verstanden. Ich wusste nicht, dass es noch andere Leute auf dieser Erde gibt, die "Picket Fences" für "unterschätzt" halten. Ich hätte nicht gedacht, dass irgendjemand "Boston Legal" kennt und für so herausragend hält, dass er im öffentlich-rechtlichen Radio auf mehr oder weniger (eher weniger) legale Downloadangebote hinweist. Ich bin froh, dass es Menschen gibt, denen "Six Feet Under" ähnlich nahe ging / geht* wie mir - es gab keine Serie in letzten Jahren, die Alltagssituationen so abstrus und dabei gleichzeitig so realitätsnah dargestellt hat wie SFU. Ich fühle mich gut seit ich weiss, dass man scheinbar auch als Mann "Desperate Housewives" für eine gelungene Serie halten darf. Die Liste lässt sich noch lange fortsetzen: "Malcolm in the Middle", "Simpsons", "Deep Space 9" (insbesondere die letzten Staffeln), "Babylon 5" usw..
Was ich hingegen nicht verstehe: Jeder, der sich ein bißchen mit Fernsehen beschäftigt und des Englischen halbwegs mächtig ist, findet deutsche Syncronisationen entsetzlich. Warum ist es dann nicht möglich, aktuelle Serien im Original zu zeigen - es scheint doch hinreichend großes Interesse da zu sein? Die Antwort ist immer die gleiche: "Die Deutschen wollen das nicht und gucken das nicht". Hat das mal jemand empirisch untersucht? (note to myself: Idee merken für Lehrforschungsprojekt!)
Mein persönliches Fazit dieses Bluemoons: Ich habe den gleichen Fernsehgeschmack wie zwei kluge Leute aus dem Radio. Ich bin nicht allein.
* Ich traue mich nicht, mir die letzten beiden Folgen anzusehen, da ich weiß, dass es danach für immer zu Ende sein wird.
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peradventure - 1. Dez, 00:54
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