> Sind Umfrageergebnisse, die auf diese Weise zusammenkommen auch nur halbwegs repräsentativ für die Gruppe der Fahrgäste?
> ist denen klar, wie verfälscht solche Ergebnisse aufgrund des Verfahrens möglicherweise sein könnten
Kommt darauf an, wie die Fahrgäste ausgewählt wurden. Wenn die Leute zufällig im Zug nach einem Zufallsverfahren ausgewählt wurden (bspw. jede 3. Reihe), kann das durchaus repräsentativ sein (Inferenzstatistik I, das lernt man im Soziologiestudium). Ob die Daten repräsentativ sind, kommt aber darauf an, ob es sogenannte Selektivitätseffekte gibt (bspw. ob nur junge Leute antworten). Das wird aber in seriösen Instituten alles geprüft (woher ich das weiss? Siehe unten!).
> Was gibt es für Gründe, die Befragung nicht direkt im Zug durchzuführen
Vielleicht, wenn die Befragung länger ist, als die durchschnittliche Reisezeit. Nimm an, dass die Befragung 30 Minuten dauert, Dein Weg aber nur 20 Minuten dauert (bspw. von Berlin Hbf nach Potsdam). Dann könnten Leute, die nur eine kurze Strecke fahren nicht an der Befragung teilnehmen und die Stichprobe wäre nicht mehr repräsentativ (für ALLE Bahnkunden). Zack, so schnell kann's gehen. Darum macht man das so.
Ich habe selbst in dem Bereich gearbeitet und kann nur sagen, dass alle verschwörungstheoretischen Ansätze ("die wollen doch gar nichts schlechtes wissen", "die machen böse Sachen mit unseren Daten", "die sind alle zu dumm, um richtige Umfragen durchzuführen", "glaube nie einer Statistik, die Du nicht selbst...") ziemlicher Unsinn sind. In der Tat sind die Kunden (wie hier die Bahn) sehr daran interessiert, herauszufinden wo ihre Probleme liegen; einfach um mehr Profit zu machen (mehr Leute in die Züge zu bekommen). Umfragen sind extrem teuer, das Geld wird nicht einfach in halbseidene Phantasiedaten gesteckt, die sagen, das alles gut ist. Die Kunden wissen meist selbst, das sie Probleme haben, wissen aber nicht genau, welche und wie sie die anpacken können.
Im übrigen: Interviewer haben immer einen Ausweis mit einer Telefonnummer dabei, über die man mehr über die Studie erfahren und sicherstellen kann, dass die Studie auch wirklich von dem Institut durchgeführt wird (Schlawiner, die vorgeben, eine Studie durchzuführen, gibts immer, also Ausweis zeigen lassen und Fragen, was mit den Daten geschieht!).
Übrigens: Alle gesammelten Daten in Marktforschungsstudien unterliegen dem Datenschutzgesetz, Deine Daten werden also nicht weiterverkauft oder was man sich sonst so vorstellt (das erledigst Du selbst, wenn Du bei irgendwelchen Verträgen das kleine Kästchen "ich bin einverstanden mit der Weitergabe personenbezogener Daten an Partner und Dritte" nicht durchstreichst).
Also, wenn Du das nächste Mal eine Umfrage siehst, nicht gleich auf Paranoia schalten. Twoday / Facebook / Google / Amazon weiss mehr über Dich als INFAS, kannst Du drauf wetten.
das ist hier die Frage
gute Fragen:
> Sind Umfrageergebnisse, die auf diese Weise zusammenkommen auch nur halbwegs repräsentativ für die Gruppe der Fahrgäste?
> ist denen klar, wie verfälscht solche Ergebnisse aufgrund des Verfahrens möglicherweise sein könnten
Kommt darauf an, wie die Fahrgäste ausgewählt wurden. Wenn die Leute zufällig im Zug nach einem Zufallsverfahren ausgewählt wurden (bspw. jede 3. Reihe), kann das durchaus repräsentativ sein (Inferenzstatistik I, das lernt man im Soziologiestudium). Ob die Daten repräsentativ sind, kommt aber darauf an, ob es sogenannte Selektivitätseffekte gibt (bspw. ob nur junge Leute antworten). Das wird aber in seriösen Instituten alles geprüft (woher ich das weiss? Siehe unten!).
> Was gibt es für Gründe, die Befragung nicht direkt im Zug durchzuführen
Vielleicht, wenn die Befragung länger ist, als die durchschnittliche Reisezeit. Nimm an, dass die Befragung 30 Minuten dauert, Dein Weg aber nur 20 Minuten dauert (bspw. von Berlin Hbf nach Potsdam). Dann könnten Leute, die nur eine kurze Strecke fahren nicht an der Befragung teilnehmen und die Stichprobe wäre nicht mehr repräsentativ (für ALLE Bahnkunden). Zack, so schnell kann's gehen. Darum macht man das so.
Ich habe selbst in dem Bereich gearbeitet und kann nur sagen, dass alle verschwörungstheoretischen Ansätze ("die wollen doch gar nichts schlechtes wissen", "die machen böse Sachen mit unseren Daten", "die sind alle zu dumm, um richtige Umfragen durchzuführen", "glaube nie einer Statistik, die Du nicht selbst...") ziemlicher Unsinn sind. In der Tat sind die Kunden (wie hier die Bahn) sehr daran interessiert, herauszufinden wo ihre Probleme liegen; einfach um mehr Profit zu machen (mehr Leute in die Züge zu bekommen). Umfragen sind extrem teuer, das Geld wird nicht einfach in halbseidene Phantasiedaten gesteckt, die sagen, das alles gut ist. Die Kunden wissen meist selbst, das sie Probleme haben, wissen aber nicht genau, welche und wie sie die anpacken können.
Im übrigen: Interviewer haben immer einen Ausweis mit einer Telefonnummer dabei, über die man mehr über die Studie erfahren und sicherstellen kann, dass die Studie auch wirklich von dem Institut durchgeführt wird (Schlawiner, die vorgeben, eine Studie durchzuführen, gibts immer, also Ausweis zeigen lassen und Fragen, was mit den Daten geschieht!).
Übrigens: Alle gesammelten Daten in Marktforschungsstudien unterliegen dem Datenschutzgesetz, Deine Daten werden also nicht weiterverkauft oder was man sich sonst so vorstellt (das erledigst Du selbst, wenn Du bei irgendwelchen Verträgen das kleine Kästchen "ich bin einverstanden mit der Weitergabe personenbezogener Daten an Partner und Dritte" nicht durchstreichst).
Also, wenn Du das nächste Mal eine Umfrage siehst, nicht gleich auf Paranoia schalten. Twoday / Facebook / Google / Amazon weiss mehr über Dich als INFAS, kannst Du drauf wetten.
Liebe Grüße
Hasenscharte