Vor zwei Monaten ist meine Schwester innerhalb der Landeshauptstadt umgezogen und wollte ihren DSL-Anschluss von 1&1 mitnehmen. Eigentlich kein Problem sollte man meinen, DSL sei auch am neuen Wohnort verfügbar. Inzwischen hat sie ungelogen 100 Euro mit der Warteschleife von 1&1 vertelefoniert, diverse Schreiben hin und her geschickt und mit Dutzenden Hotlinern telefoniert, die ihr ganz offensichtlich nichtmal versuchen, zu helfen. Internet hat sie noch immer nicht.
Einer solchen Firma muss man ja nicht noch unbedingt Geld in den Rachen werfen, offensichtlich haben die eh genug zu tun. Der H. schwärmt von Kabel Deutschland: schnelles Internet, gute Preise und der Service passt auch. Am Anfang sah das alles ganz gut aus. Ich hatte telefonisch bestellt, was ich normalerweise nicht mache - die Beraterin hat es allerdings geschafft, aus der Beratung einen Verkauf zu machen - nun gut, so sei es. Die Schaltung sollte in einer Woche erfolgen. Zwei Tage nach meinem telefonischen Auftrag fand ich auf der Seite von Kabel Deutschland ein Angebot, dass man bei einer Bestellung des Internet-Anschlusses für zwei Monate lang das Fernseh-Angebot kostenlos testen könne. Da mein Fernseher einen DVB-C-Tuner hat, wollte ich das nicht verpassen und beauftragte ebenfalls telefonisch die Freischaltung des Diigital-Fernsehens zum Test.
Eine Woche nach Beauftragung des Anschlusses wurde er dann tatsächlich geschaltet und Internet lief auch wie gewünscht. Fernsehen haben wir nicht getestet, da mein Fernseher noch nicht in der neuen Wohnung war. Ein paar Tage später wollten wir das nachholen und waren enttäuscht: Beim digitalen Fernsehen haben wir eine Handvoll verschlüsselter, fremdsprachiger Nachrichtensender empfangen und beim Analog-TV krisselte es nur so vor sich her. Den Receiver hatte ich bekommen, ebenso eine Auftragsbestätigung - ich bin also davon ausgegangen, dass die Freischaltung erfolgt ist und ein paar Sender gabs ja eben auch. Ich hielt das Ganze also für eine Störung und rief bei Kabel Deutschland an, um das Problem beheben zu lassen. Der Techniker-Termin sollte am heutigen Montag zwischen 8 und 12 Uhr stattfinden.
Um 11.30 Uhr klingelte der gute Mann, ich war wirklich guter Dinge, dass ich heute Abend Digital-Fernsehen gucken darf. Er prüfte die Leitung und meinte, dass da ein Filter geschaltet sei, den er nicht entfernen darf. Der Filter (ein kleines Bauteil im Verteiler) sorgt dafür, dass ich nur Internet habe und kein Fernsehen. Offensichtlich wusste der erste Techniker nichts davon, dass ich neben dem Internet-Zugang auch noch das Fernsehen bestellt hatte und hat diese Sperre eingebaut. Da ich das Ganze als Störung gemeldet hatte, konnte er mangels Auftrag das Teil nicht entfernen. Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, eine Rechnung über 99,50 Euro zu schreiben - er war ja vor Ort. Das Geld solle ich mir bei meinem Mediaberater von Kabel Deutschland zurückholen, der das verbockt hätte.
Da war ich erstmal sprachlos. Kurz nach meiner Sprachlosigkeit rief ich meinen "Mediaberater" an, von dessen Existenz ich zuvor noch gar nichts wusste und bat ihn um Aufklärung. Er sei nicht zuständig, weil ich weder den Internet-Zugang noch den Fernsehanschluss bei ihm bestellt hätte, also könne er auch nichts machen. Er meint, der Techniker wäre verpflichtet gewesen, den Filter zu entfernen, kann dazu aber auch nicht mehr sagen. Kurze Zeit später war ich wieder am Telefon und sprach mit dem direkten Support von Kabel Deutschland. "Ja, da hat der Techniker wohl den Filter vergessen, das ist natürlich ungünstig." Der Auftrag fürs Fernsehen müsse komplett rückabgewickelt werden und neu eingetragen werden, daraufhin käme dann jemand, und würde den Filter abschrauben (Nein, man kommt an die Kiste nicht selbst ran :-/).
Jetzt bin ich mal gespannt, wie es weitergeht. Irgendwann diese Woche gibts hoffentlich noch einen neuen Schaltungstermin und dann bin ich auf das Chaos bei der Abrechnung gespannt. Zum einen will ich natürlich die 99,50 Euro von Kabel Deutschland zurück haben, zum anderen könnte ich wetten, dass ich meine zwei Gratis-Monate nicht bekomme. Da werd ich wohl noch ein paar Euro mit der Hotline vertelefonieren müssen...
Ganz nebenbei ist übrigens auch noch die Fernbedienung vom Receiver kaputt. Mal schauen, ob sie sich da ein bißchen besser anstellen.
peradventure - 16. Feb, 14:58
Man will ja in der neuen Wohnung einiges besser machen als in der alten, deshalb wollten wir uns ein Wäschetrocknungsgestänge kaufen, was man so pyramidenförmig über der Badewanne aufbauen kann. Das Ding raubt also keine Stellfläche, die sowieso knapp ist.
Soweit so gut. Die spannende Frage ist natürlich, wo man sowas kauft. Unser erster Gang führte in den toom-Baumarkt unseres geringsten Misstrauens und die hatten so etwas tatsächlich da. Für stolze 30 Euro, für ein bißchen Plaste. Baumärkte sind so unendlich teuer, das ist kaum zu glauben. Irgendwann muss Schluss sein mit sowas und wir haben den Kaufversuch abgebrochen. Direkt neben dem toom-Markt gab es "poco domäne", was auch immer das für ein Kramladen sein soll. Ist egal, die hatten das gleiche Teil für 10 Euro. Immernoch recht teuer für ein bißchen Plase, aber die Freude über die Ersparnis gegenüber dem toom-Baumarkt lässt es uns verschmerzen.
peradventure - 3. Feb, 14:26
Seit gestern Mittag wohnen wir mehr oder weniger offiziell in der Landeshauptstadt. In dem Stadtteil, in dem ich sowieso schon den größten Teil meines Alltags verbracht hab. Mit dem Auto brauch ich jetzt 6 Minuten zum Büro und 7 Minuten zur Uni, mit dem Fahrrad dürfte es nur unwesentlich mehr sein, aber im Moment ist es grad bitterkalt und mein Fahrrad hat keine Luft.
Der Umzug hat reibungslos geklappt, auch wenn mich unser Ikea-Shopping zwei Minuten vor Ladenschluss sehr an
diese Geschichte erinnerte. Immerhin haben wir noch zwei Stühle und einen Küchentisch ergattern können, bevor uns das Sicherheitspersonal freundlich hinausgeleitete. Morgen kommen Sofa und ein paar Schränke fürs Wohnzimmer, außerdem wollen wir noch einen Esstisch kaufen. In den nächsten Wochen steht dann Döner-Shopping an, denn unsere Küche kommt erst in ungefähr vier Wochen. Mal schauen, ob wir es schaffen, jeden der ungefähr 10 Döner-Dealer, die es hier im Umkreis von 200 Metern gibt, zu testen. Nein, wir wohnen nicht in Kreuzberg :-)
peradventure - 1. Feb, 22:20
"Der Kapitalismus ist hinüber, nach den Schuldigen wird gefahndet: Waren es Investmentbanker oder kreditsüchtige Amis? Wissenschaftler legen jetzt einen anderen Schuldigen nahe: den Grande Triple Shot Colombia Nariño Supremo Cappucino."
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,601697,00.html
Der lustigste Artikel, den ich auf SpON seit langem gelesen habe.
peradventure - 18. Jan, 13:42