Montag, 20. April 2009

Ziviler Ungehorsam

"Der FoeBuD e.V. sieht das Recht auf freie und unbeobachtete Kommunikation als eine Grundvoraussetzung für eine freiheitliche Gesellschaft an. Der FoeBuD hat sich deshalb zu einer praktischen Gegenmaßnahme entschlossen und betreibt seit heute einen eigenen öffentlichen zensurfreien DNS-Server. Wer sich diesen als eigenen DNS- Server anstelle des vom Provider gelieferten Servers einträgt, kann damit die Internetsperren einfach umgehen. Die IP-Adresse lautet: 85.214.73.63. Eine ausführliche Anleitung findet sich in Kürze auf der FoeBuD-Webseite."

Freitag, 17. April 2009

Hoffentlich hat das bald ein Ende

Im Sommer 2006 hab ich mich hier schon einmal über die große Koalition und ihre miserable Arbeit aufgeregt. Seit dieser Zeit sind noch so unendlich viele andere Dummdreistigkeiten hinzugekommen, dass ich mich ernsthaft frage, was wir Wähler verbrochen haben, dass wir so eine schlechte Politik verdient haben. Ah, Moment, wir haben diese Vollspaten gewählt. Gut, ich nicht, aber immerhin so 70% der Leute, die wählen waren. Hoffen wir, dass die Leute daraus gelernt haben und nicht den gleichen Fehler nochmal machen.

Genug Träumerei, mein Aufreger des Tages ist nicht diese völlig beknackte Internet-Zensur, die heute mit den fünf größten ISPs in Deutschland vereinbart wurde. Viel schlimmer ist noch, was unsere Journallie draus macht. So zum Beispiel hier:

Denn das Ausmaß der Kinderpornografie im weltweiten Netz ist erschreckend. Fast jedes zweite betroffene Kind ist jünger als sechs Jahre. In Deutschland stieg der Vertrieb von Kinderpornografie über das Internet zwischen 2006 und 2007 um 111 Prozent. Einzelne Seiten werden 50.000 Mal im Monat angeklickt. Insgesamt werden in Deutschland täglich bis zu 450.000 Seiten mit kinderpornografischem Inhalt angeklickt.

Diese Zahlen sind komplett frei erfunden und längst widerlegt, z.B. hier (Artikel aus der aktuellen c't, widergegeben bei SpON). Trotzdem werden diese Angaben, die wohl ursprünglich mal aus Hochrechnungen aus Skandinavien entstanden sind und teilweise aus Pressemitteilungen des BKA stammen immer wieder wiederholt. Das schlimme daran ist: Vom Internet hab ich Ahnung und erkenne, dass das Schwachsinn ist. Aber was ist mit all den Themen, von denen ich keine Ahnung habe, wird mir da genau so viel Blödsinn untergeschoben? Wann haben Journalisten aufgehört, kritisch zu recherchieren und zu berichten? Wo ist die vierte Macht im Staate geblieben? Ich bin echt sauer.

Freitag, 10. April 2009

Noooooooin!

Anno 1404 erscheint erst am 30.06. :-(((

Donnerstag, 2. April 2009

Endlich mal was Gutes von Die Bahn

Ob sich durch Mehdorns Abtritt etwas ändern wird, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass sich schon vorher etwas geändert hat: Seit dem 1. April gilt das MV-Ticket bis Fürstenberg (nicht mehr nur bis Neustrelitz wie bisher). DAS finde ich mal wirklich erfreulich, denn mein Semesterticket gilt auch bis Fürstenberg - von der anderen Seite aus gesehen.

Donnerstag, 19. März 2009

24 Stunden Murphy mit Happy End

Irgendwie ist es unvorstellbar. Vorgestern um diese Zeit saß ich noch in Portugal bei 30 Grad im Schatten, rundum verwöhnt, glücklich und zufrieden. Zurück in Deutschland kann man echt froh sein, dass heute die Sonne geschienen hat, das macht das ganze Elend ein wenig erträglicher. Aber was jammer ich, ich hatte Glück und zwar richtig.

Sonnenuntergang am Capo EspichelAm letzten Abend unseres Urlaubs wollten wir noch einmal zum nahe gelegenden Capo Espichel fahren und dort den Sonnenuntergang über dem Atlantik genießen. Der Wind war an diesem Abend ungewöhnlich stark und mir war das erste Mal nach 10 Tagen Sonne pur ein wenig kalt - was aber ausschließlich an unpassender Kleidung lag. Anyway, wir fahren also dorthin, stellen das Auto auf den Parkplatz und gehen ein paar Meter weiter an die Klippen. War schön.

Unser kaputter ClioAls wir zurück kamen, war die Freude dahin. Jemand hatte das kleine Dreiecksfenster hinten auf der Fahrerseite an unserem Auto eingeschlagen. Unser Glück war, dass im Auto absolut nichts war, das es sich zu klauen gelohnt hätte, lediglich ein Brillen-Etui und eine Portugal-Karte, ansonsten war's komplett leer. Trotzdem ist sowas natürlich hochgradig ärgerlich. Ich hab also erstmal Beweisfotos gemacht, mangels Handy konnten wir aber nichtmal die Polizei oder den Autovermieter anrufen. Wir fahren also zwangsweise erstmal nach Hause. Dann hab ich Europcar angerufen, die meinen, ich muss auf jeden Fall die Polizei anrufen.

Damit stellte sich die Frage: Fahr ich zum Tatort zurück oder kann ich zu Hause bleiben? Wir haben uns für letzteres entschieden und ich rief die Polizei über die 112 an, was in PT die offizielle Notrufnummer dazu ist. Nach 10 (!) Versuchen bekam ich eine Verbindung. Ich erklär also mein Problem und der Mensch am anderen Ende stellte mich zur örtlichen Polizei durch. Wollte er zumindest, irgendwann flog ich aus der Warteschleife. Beim nächsten Mal brauchte ich nur etwa 5 oder 6 Versuche, die 112 anzurufen. Es war der gleiche Mensch am Telefon. Er entschuldigte sich für den Rausschmiss und versuchte es nochmal. Diesmal konnte ich tatsächlich mit der örtlichen Polizei sprechen, hab mein Anliegen erläutert und gesagt bekommen, dass die gleich vorbeikommen und ich in der Nähe des Fahrzeugs bleiben soll. Die anderen haben in der Zwischenzeit gegrillt, woran ich mich aber zumindest emotional nur sehr gering beteiligen konnte. Wir waren echt fertig mit den Nerven. Ich weiß nicht, ob es der portugiesischen Mentalität entspricht oder meine Beschreibung meiner Position zu schlecht war - auf jeden Fall kam niemand. Nicht nach einer halben Stunde, nicht nach einer Stunde und auch nicht nach 90 Minuten. Es war mittlerweile nach 21 Uhr, wir wollten langsam ins Bett, denn am nächsten Tag wollten wir um 4.30 Uhr (früh!) abreisen. Schweren Herzens ließ ich mich von den anderen überreden, doch noch einmal anzurufen. Diesmal klappte der Verbindungsaufbau über die 112 und die Vermittlung zur örtlichen Polizei relativ schnell. Diesmal versprachen die Freunde und Helfer, innerhalb weniger Minuten da zu sein. Was auch eine Stunde später nicht der Fall war. Völlig entnervt sind wir dann ins Bett gegangen. Ich lag bestimmt noch eine halbe Stunde wach und hab mir im Bett Formulierungen überlegt, wie ich Europcar klar mache, dass der Schaden fremdverschuldet ist, die Polizei es aber nicht für nötig gehalten hat, sich das Ganze anzusehen, ich also auch keinen Unfallbericht habe, trotzdem aber wenig motiviert bin, den Schaden zu bezahlen.

Am nächsten Morgen fahren wir also noch etwas früher los als ursprünglich geplant, um etwas Puffer für mögliche Diskussionen mit Europcar zu haben. Das war gar nicht nötig, denn der freundliche Herr am Empfang bei Europcar meine, dass das "very expensive" werde und ich hätte doch eine Vollkaskoversicherung abschließen sollen, denn "you never know what happens". Ja Du Pappnase, für's nächste Mal merk ich's mir. Wir laden alles aus, der nimmt das Auto mit und ich krieg den Zettel in die Hand, auf dem der Schaden vermerkt ist. Damit muss ich zum Europcar-Schalter und alles klären. Und dann passierts: Ich geh da also mit den Zetteln hin und der Tüp sagt mir, es wäre alles in Ordnung und die Kreditkartenauthorisierung mit der Kaution wäre gelöscht. Ich so im Kopf "Wie jetzt?" und frag dann, was mit dem Schaden sei. Er: "It's too small". Selten hab ich mich so über einen so kleinen Satz gefreut. Ich werd die nächsten Tage trotzdem mal genauer auf die Kreditkartenabrechnung gucken, wer weiß...

Das Ganze ging schnell, wir waren also deutlich zu früh am Flughafen. Es war gegen 7 Uhr und der Checkin-Schalter sollte 8.40 Uhr öffnen. Wir üben uns also in Geduld. Die nächsten Schritte sind dann die üblichen. Gepäck abgeben, nervige Kontrollen über sich ergehen lassen, einsteigen. Als es eigentlich losgehen sollte, kommt der Captain aus seiner Kabine und macht eine Durchsage: Bei einer Kontrolle hätten die Techniker ein Problem festgestellt. Er muss raus, das untersuchen. Er erwartet keine Schwierigkeiten, aber sicher ist sicher und thanks for your patience. 5 Minuten später kommt er wieder und klärt die wartenden Passagiere darüber auf, dass in einem der Reifen ein fetter Nagel stecken würde und der Reifen wohl ausgetauscht werden muss. Das würde so etwa 15-20 Minuten dauern. Nach diesen 20 Minuten kam er dann wieder und präsentierte den Nagel, war schon ein Prachtstück. Und dann wurde es ärgerlich: Es dauerte nochmal etwa eine halbe Stunde, bis überhaupt ein passender Ersatzreifen beschafft werden konnte und dann nochmal ein paar Minuten, bis dieser dann angebaut war. Mit rund einer Stunde Verspätung ging es dann endlich los.

Nachdem wir also schon über eine Stunde gelangweilt im Flugzeug saßen, kam uns der Flug natürlich extrem lang und entsprecht langweilig vor. Das änderte sich schlagartig, als etwa Dreiviertel Stunde vor der Landung die Stewardessen (bei Easyjet immer alle super freundlich) wie aufgescheucht durch's Flugzeug rannten, sich Sauerstoffflaschen schnappten und die "pling"-Geräusche gar nicht mehr verstummten. Sie sammelten sich bei einem Passagier ein paar Reihen hinter uns, der wie sich später herausstellte, einen (leichten) Herzinfarkt erlitt. Per Durchsage wurde nach einem Arzt und Krankenschwestern gefragt, woraufhin auch gleich mehrere Leute aufsprangen und zu dem Patienten eilten. Ich hatte das Gefühl, dass die Landung deutlich schneller als normal ging. Am Flughafen wartete dann auch schon der Notarzt und alle Passagiere wurden gebeten, sitzen zu bleiben, bis der Notarzt an Bord wäre und der Patient draußen ist. Das hat auch geklappt und dem Patienten gings offensichtlich auch wieder einigermaßen gut. Am Ende verließen wir also mit gut zwei Stunden Verspätung das Flugzeug. Völlig kaputt von dem langen Tag, aber irgendwie doch froh, dass am Ende alles geklappt hat. Die 10 Tage Urlaub pur haben unsere Frustrationstoleranz deutlich angehoben.

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